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Die Münchner Guerilla Gärtner

Die Guerilla Gärtner verschönern die Stadt München, indem sie Blumen pflanzen.

Woher kommen bloß all die schönen Krokusse an der Rosenheimer Straße und die Narzissen in Haidhausen? Die Antwort lautet: Die Münchner Guerilla Gärtner haben sie gepflanzt – eine Gruppe garten- und blumenbegeisterter Münchner, die selbstinitiativ verwahrloste öffentliche Plätze bepflanzen. onesprime.de hat mit einer von ihnen gesprochen: Christine Leyermann.

onesprime.de: Seit wann gibt es die Münchner Guerilla Gärtner?

Christine Leyermann: Seit etwa vier Jahren. Ein paar Leute fingen einfach mitten in der Nacht damit an, zu pflanzen. Der breiteren Öffentlichkeit wurden wir dann damit bekannt, dass wir an allen möglichen Orten in München Narzissenzwiebeln gepflanzt haben. Als die Narzissen im Frühling blühten, begannen die Menschen, nachzufragen.

onesprime.de: Wie würden Sie Ihre Agenda formulieren?

Christine Leyermann: Mit einem Zitat von Ella von der Haide: „Eine andere Welt ist pflanzbar.“ Wir wollen München schöner machen. Wir wollen das Grau und die Anonymität von Stadt und Leuten entfernen. Durch Blumen und Pflanzen kommen die Leute mehr zusammen. Wenn wir die Zeit hätten, würden wir jeden Tag pflanzen – schon alleine, weil es so schön ist, mit den Menschen zu reden, die vorbeikommen.

onesprime.de: Arbeiten Sie mit der Stadt München zusammen?

Christine Leyermann: Ja, mittlerweile tun wir das. Die Stadtverwaltung wurde darauf aufmerksam, dass auf einmal Pflanzen da waren, die nicht von ihnr stammen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass sie die Blumen in Ruhe lässt, die wir gepflanzt haben. Der nächste Schritt waren dann die Grünpaten, eine Kooperation mit dem Baureferat für Gartenbau. Menschen können eine einjährige Patenschaft einer Grünfläche in München übernehmen, gerne auch vor ihrer eigenen Haustür, die verschöner werden soll. Sie rufen uns an, wir gehen hin, sprechen mit der Hausverwaltung und überlegen uns einen Plan. Das Beste daran: Die Stadt München stellt uns die Pflanzen zur Verfügung.

onesprime.de: Was hat es mit den Moos-Graffiti auf sich?

Christine Leyermann: Aus einer Mischung von Moos, Joghurt und Bier haben wir Graffitis auf Mauern und Wände gemalt Die Stadt München hat sie allerdings wieder sauber gemacht. Das ist schade, denn wenn das Moos wächst, sieht das sehr schön aus.
Bepflanzen trostlose Plätze: Die Münchner Guerilla Gärtner

14onesprime.de: Darf bei Ihnen wirklich jeder mitmachen? Wie geht das?

Christine Leyermann: Jeder, der Lust darauf hat. Wir haben unsere E-Mail-Verteiler. Wir schicken dann immer Mails herum, in denen wir unsere Aktionen ankündigen. Auf Facebook findet man uns unter www.facebook.com/ggm.muc.

onesprime.de: Welches Projekt steht als nächstes an?

Christine Leyermann: Wir wollen in nächster Zeit verstärkt vor Schulen pflanzen. Ein laufendes Projekt ist unser Gemeinschaftsgarten, der Wabengarten in der Englschalkinger Straße 166 auf dem Gelände des Ökologischen Bildungszentrums. Anfänger ohne Pflanzkenntnisse können hier von erfahrenen Gärtnern lernen. Außerdem experimentieren wir dort mit essbaren Blumen, alten Gemüsesorten und so weiter. Es ist urbanes Gärtnern.

Die Münchner Guerilla-Gärtner im Internet: www.guerillagardeningmunich.weebly.com

(Kleines Bild: Guerilla Gärtner München)