deen

france italy spain russian emirates japanese chinese portugese 

Dieter Hanitzsch: Mit scharfer Feder!

Dieter Hanitzsch kommentiert auf unnachahmliche Weise das politische Weltgeschehen. Ohne Worte!

Dieter Hanitzsch zählt zu den bekanntesten Karikaturisten Deutschlands. Schon während seines Studiums zeichnete er politische Karikaturen. Unterdessen wurden seine Werke in über 50 Büchern veröffentlicht und waren Mittelpunkt unzähliger Ausstellungen.

 

Dieter Hanitzsch im Interview

 DSC0035 2 cf27cebc17München 7-Regisseur Franz Xaver Bogner zeigt dem „Bleistift-Dieter“, wo es langgeht DSC0050 2 41235c78adBesonders anspruchsvoll ist es, Damen mittleren Alters zu zeichnen DSC0062 2714327cb1Das verlangt allen alles ab - was im Fernsehen dann schön leicht aussieht, ist harte Arbeit. Bogner ist vom Dreh mit dem „Bleistift-Dieter“ offensichtlich ziemlich mitgenommen...

 

Der Karikaturist hat in einer Folge der ARD-Serie „München 7“ mitgewirkt. Mit „München 7“ präsentiert Franz-Xaver Bogner eine ARD-Serie, die komödiantisch-menschliche Geschichten zweier Polizisten aus dem 7. Revier in der Münchner Innenstadt erzählt. Am Mittwoch, den 4. April 2012 war der berühmte Karikaturist Dieter Hanitzsch in der Folge „München-Melodie“ zu sehen sein. Im Interview mit onesprime.de erzählt er, wie es zu der Mitwirkung als „Kleindarsteller mit Dialog“ kam.

 

onesprime.de: Ich wusste gar nicht, dass Sie auch schauspielerische Ambitionen haben!

Dieter Hanitzsch: Ich auch nicht.

 

onesprime.de: Sie waren aber als Schauspieler zu sehen, in der aktuellen ARD-Vorabendserie „München 7“ von Franz-Xaver Bogner?

Dieter Hanitzsch: Stimmt, ich spiele in diesem liebevollen Porträt einer fiktiven Münchner Polizeiinspektion einen verarmten Künstler, der vor dem berühmten Hofbräuhaus gegen ein kleines Honorar Touristen porträtiert.

 

onesprime.de: Das hat aber hoffentlich keinen Bezug zur Wirklichkeit, Sie sind ein sehr erfolgreicher Karikaturist, der ja auch regelmäßig hier auf onesprime.de politische Karikaturen zeichnet, deren Entstehen von der Kamera verfolgt wird.

Dieter Hanitzsch: Das macht richtig Spaß, und es ist auch einmalig in der deutschen Medienszene.

 

onesprime.de: Aber zurück zu „München 7“. Wie kam es denn dazu, dass Sie neben Fernsehstars wie Monika Gruber oder Christine Neubauer zu sehen sind?

Dieter Hanitzsch: Die beiden sind in „München 7“ sogar nur wichtige Nebenrollen, die Hauptdarsteller der Bogner-Kultserie sind ja wieder Andreas Giebel und Florian Karlheim, und als Chefin der fiktiven Polizeiinspektion die wunderbare Luise Kinseher, die heuer schon zum zweiten Mal die Bußpredigt bei der Salvatorprobe gehalten hat, in der Figur der Bavaria. Und dann hatten in der Folge „München-Melodie“ die berühmten Kabarettisten Christian Springer und Michael Altinger große Rollen.

 

onesprime.de: Sie weichen immer aus! Warum hat Franz-Xaver Bogner, der Autor und Regisseur von „München 7“, Sie für die Rolle des verarmten Künstlers verpflichtet?

Dieter Hanitzsch: Tja, also ich vermute, dass sich der Franz beim Schreiben der Serie an eine Geschichte erinnert hat, die ich ihm mal erzählt habe, wahrscheinlich im Brauereigasthof Aying, wo wir mit unseren Frauen gerne zum Essen gehen.

 

onesprime.de: Welche Geschichte war das?

Dieter Hanitzsch: Das war die Geschichte vom Hofbräuhaus-Lenbach…

 

onesprime.de: Hofbräuhaus-Lenbach?

Dieter Hanitzsch: Das war ein echter verarmter Maler, so um 1905 rum oder später, der im Hofbräuhaus Gäste gezeichnet hat, gegen eine Maß Bier…

 

onesprime.de: Und daraus hat jetzt der Bogner den „Bleistift-Dieter“ gemacht, so heißen Sie ja in der Folge „München-Melodie“, in der Sie am Mittwoch zu sehen sind…

Dieter Hanitzsch: ... Und hat mich gefragt, ob ich so was spielen würde. Ich hab sofort ja gesagt, so eine Chance bekommt man nur einmal im Leben.

 

onesprime.de: …aus Spaß, nehme ich an.

Dieter Hanitzsch: Auch als Spaß, ja. So wie so wie der Kochguru Alfons Schuhbeck, der in „München 7“ sich selbst spielt. Aber nicht nur. Wer die Chance hat, unter einem so begnadeten Regisseur wie Bogner agieren zu dürfen, einem der größten Regisseure und Autoren des deutschen Fernsehens, seine Kultserien aufzuzählen würde hier zu lange dauern, der muss zu Fuß zum Set laufen, und wenn es noch so weit weg ist.

 

onesprime.de: Wie wurden Sie denn von den Profi-„Kollegen“ aufgenommen?

Dieter Hanitzsch: Sie waren alle unglaublich nett zu mir. Besonders der Giebel und der Karlheim haben mich immer beruhigt, wenn sie gemerkt haben, dass ich zu aufgeregt war.

 

onesprime.de: Und der Bogner selber? Wie hat er Ihre schauspielerischen Leistungen bewertet?

Dieter Hanitzsch: Beim Dreh selber hat er mich behandelt wie seine Stars: Streng, genau jeden Fehler merkend, auch den geringsten, aber dabei eine Ruhe ausstrahlend, auch bei der größten Hektik um ihn herum, einfach bewundernswert.

 

onesprime.de: Ich muss gestehen, dass ich Herrn Bogner gefragt habe, wie er Ihre Mitwirkung bewertet…

Dieter Hanitzsch: Zu mir hat er bisher nix gesagt, kein Wort...

 

onesprime.de: Aber mir hat er was gesagt - ich darf zitieren: „Der Dieter Hanitzsch ist eine wunderbare Note in der München-Melodie!“

 

Interview: Andrea Pröscholdt-Krulich

Alle Informationen zur TV-Folge "München-Melodie" gibt es hier: http://www.daserste.de/

Hier geht es zur Webseite von Dieter Hanitzsch: http://www.cartoonline.de/

 

Der Karikaturist erhält für seinen Beitrag zur demokratischen Kultur Deutschlands das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 

Mit gekonnten Strichen und spitzer Feder kommentiert Dieter Hanitzsch seit über 50 Jahren das politische Geschehen in unserem Land. Zielsicher, treffend und voll auf den Punkt. Wie kaum einem anderen gelingt es ihm, zu erfassen, was die Menschen bewegt - ohne dabei jemals respektlos zu sein oder gar unter die Gürtellinie zu zielen. Am 6. Oktober 2014 erhält Dieter Hanitzsch das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. 

Wir gratulieren unserem Freund und treuen Wegbegleiter, Dieter Hanitzsch, zu einer ebenso verdienten wie großen Anerkennung seines Lebenswerks. 

 

Hanitzsch bundesverdienstkreuz

 

Hier die offizielle Begründung des Bundespräsidenten Joachim Gauck:


Dieter Hanitzsch ist es in besonderer Weise zu verdanken, dass die Kunstform der Karikatur wesentlich zur demokratischen Kultur in der Bundesrepublik Deutschland gehört. In seinen pointierten Zeichnungen hinterfragt und kommentiert er seit Jahrzehnten das aktuelle politische Zeitgeschehen.

"Ich bin ein Journalist, der nicht schreibt, sondern zeichnet",

sagt er über sich. Dieter Hanitzsch hat dabei Generationen von Leserinnen und Lesern verschiedenster Publikationen oft einen neuen Blick auf politische Sachverhalte ermöglicht und der Karikatur eine wichtige politische Funktion als kritisches Element verliehen. Seine Werke – bis heute hat er mehr als 18.000 zeichnungen geschaffen – wurden zudem in zahlreichen Büchern veröffentlicht und in vielen Ausstellungen gezeigt. 

 

Exklusive Videos von Dieter Hanitzsch 

Dieter Hanitzsch zählt zu den bekanntesten Karikaturisten Deutschlands. Schon während seines Studiums zeichnete er politische Karikaturen. Unterdessen wurden seine Werke in über 50 Büchern veröffentlicht und waren Mittelpunkt unzähliger Ausstellungen. Für onesprime.de lässt sich Dieter Hanitzsch exklusiv über die Schulter gucken und zeichnet seine Karikaturen vor laufender Kamera.

 

Mehr Videos gibt es auf dem Youtube-Channel von Dieter Hanitzsch!

 

Das Markenzeichen von Dieter Hanitzsch sind spitze, auf den Punkt getroffene Karikaturen, die sich der Bundes- und der bayerischen Landespolitik widmen. Er veröffentlichte viele Karikaturenbücher, die erfolgreichsten über den CSU-Politiker Franz Josef Strauß. Seit 2007 ständiger Gast beim „Sonntags-Stammtisch“ im Bayerischen Fernsehen, macht Hanitzsch dort mit einer Karikatur seinem „Ärger der Woche“ Luft.
 
Bevor sich Hanitzsch ab 1980 mit Haut und Haaren seiner Karriere als Karikaturist hingab, studierte er Brauwesen an der Münchner TU und schloss das Studium als Diplom-Brauerei-Ingenieur erfolgreich ab. Dann führten seine Wege zur Paulaner-Brauerei, wo er den berühmten Slogan „Gut, besser, Paulaner“ textete. Von 1964 bis 1985 arbeitete er als Wirtschaftsjournalist für das Bayerische Fernsehen.