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Ski-Langlauf im Münchner Umland

Ski-Langlauf: Sobald Schnee liegt, gibt es auch rund um München jede Menge Loipen.

Für den Münchner gehören die Begriffe Skifahren und Berge einfach zusammen. Im Bereich der alpinen Brettlrutscherei ist das ja auch richtig. Schließlich braucht man für genussvolle Schwünge im Tiefschnee oder auf der Piste auch entsprechend steile Berghänge. Die wiederum hält der Skilangläufer bei der Ausübung seines Sports in Form des ruhigen Danhingleitens im Diagonal- oder Skatingstil eher für hinderlich, ja sogar gefährlich. Wenn der Langläufer überhaupt in die Berge fährt, dann wegen der Schneesicherheit, vielleicht auch noch wegen der Gebirgskulisse.

Beides kann er freilich auch schon im Voralpenland finden, praktisch vor der Haustüre. Statt 100 Kilometern Anfahrt inklusive Stau genügen oft 20 bis 30 Kilometer. Normalerweise liegt im Winter zwischen Ammersee und Starnberger See, Isar und Inn wochen-, manchmal monatelang eine geschlossene Schneedecke. Und sobald sie dick genug ist, rücken rührige Sportvereine, Golfplatzbetreiber oder ganz einfach skinarrische Privatleute mit Loipenspurgeräten jeglicher Art aus und ziehen filigrane Doppelspuren über die weißen Wiesen, Kilometer um Kilometer. Im Nu entstehen auf diese Weise zwischen München und dem Alpenrand ein Dutzend Loipenreviere, die oft den Vergleich mit professionellen LL-Gebieten nicht scheuen müssen. Wo die sind? Hier ein paar Vorschläge:

Thanning-Dietramszell

Eine der längsten und vom Gelände her anspruchsvollsten Loipen zieht sich über Felder und Hügel vom Dorf Thanning (an der Straße zwischen Wolfratshausen und Sauerlach, ein paar Kilometer östlich von Egling) bis nach Dietramszell, vorbei an den Dörfern Feldkirchen und Moosham, Harmating und Humbach. Regelmäßig gespurt wird sie von den Männern des Skiclubs Moosham, den sein prominentestes Mitglied weltberühmt gemacht hat: Uschi Disl, vielfache Olypmpia- und Weltcupsiegerin im Biathlon, hat schon als Kind auf dieser Loipe ihr Talent entwickelt.

Vielleicht liegt es am sportlichen Anspruch des SC Moosham, dass neben den doppelten und dreifachen Diagonalspuren über die gesamte Distanz von 23 Kilometern auch eine Skatingspur vorhanden ist. Ein besonderer landschaftlicher Reiz besteht in den vielen Hügeln. Kaum hat man sie erklommen, da breitet sich vor dem erstaunten Auge im Sonnenlicht zum Greifen nah die ganze Alpenkette aus, von den Berchtesgadener bis zu den Ammergauer Bergen. Einsteigen kann man in diese Loipe an vielen Orten, zum Beispiel in Feldkirchen, Humbach oder bei der Kirche St. Leonhard nahe Dietramszell.

Tutzing, Golfplatz Deixlfurt

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Es hat sich herumgesprochen, dass man Golfplätze im Winter hervorragend in Langlaufreviere umwandeln kann, und der Tutzinger Platz beim Gut Deixlfurt auf den Höhen westlich des Starnberger Sees war einer der ersten, auf dem dies dank des Engagements einiger Tutzinger Bürger praktiziert wurde. Erreichbar ist er über die B 2, einen Kilometer südlich von Traubing zwischen Starnberg und Weilheim. Kunstvoll und ausgeklügelt werden hier, sobald die Schneedecke ausreicht, die Spuren gezogen, immer wieder in Schleifen gelegt, die sich beinahe berühren, über Hügel und kleinere Abfahrten hinab. Auch an die Skater wird gedacht. Man staunt, wie viel Strecke auf so einen Golfplatz passt, insgesamt rund 15 Kilometer. Und auch hier natürlich immer wieder mit Ausblick auf Benediktenwand und Zugspitze.

Reutberg – Bad Tölz

Die Kirche hat schon immer ein Händchen dafür gehabt, ihre gottgefälligen Bauten an landschaftlich besonders schönen Orten zu platzieren. Das Kloster Reutberg bei Sachsenkam zwischen Holzkirchen und Bad Tölz ist so ein Flecken. Weit schaut man von der Terrasse des Klosterstüberls droben übers Land und zu den nahen Tegernseer Bergen.

Wer die Idylle nur im Sommer kennt, sollte im Winter mal seine Langlaufski einpacken und hierher fahren. Zwischen Reutberg und Bad Tölz ist eine Loipe für Genießer gespurt, denn sie verläuft 17 Kilometer lang hauptsächlich über ebenes Gelände, eine verwunschene Moorgegend am Kirchsee mit Birkenwäldchen, Latschenkiefern und kleinen Tümpeln. Eine Skatingspur hatte wegen ihrer Breite in diesem Naturschutzgebiet keinen Platz. Wer in Bad Tölz startet (am Freibad Eichmühle), kann sich auf halbem Wege im Klosterstüberl Reutberg für die Rückkehr stärken, wer aber hier sein Auto stehen hat, kann nach der sportlichen Betätigung ordentlich Brotzeit machen.

Reiche Auswahl

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Natürlich gibt es noch viele weitere Langlaufmöglichkeiten vor den Bergen. Zum Beispiel bei Andechs, auf den Golfplätzen Hadorf bei Starnberg, Gut Schluifeld bei Wörthsee, bei Icking von Walchstadt zum Golfplatz Bergkramerhof, bei Geretsried und Königsdorf, Bad Heilbrunn und Schlehdorf. Wir werden sie bei Gelegenheit vorstellen.

Dieter Appel